19. 09.

Den Durchblick suchen…

… wie starten wir eigentlich ins neue Schuljahr? 

Für uns, die katholischen Schülerinnen und Schüler der Klassen 10b und 10c, begann das neue Schuljahr mit einem besonderen Klassengottesdienst unter dem Motto „Den Durchblick suchen“. Dabei ging es nicht nur um religiöse Themen, sondern auch um uns selbst, unsere Sicht auf die Welt und aufeinander. 

Verschiedene Brillen spielten in unserem Klassengottesdienst eine Rolle. Jede Brille stand symbolisch für eine bestimmte Sichtweise: die himmelblaue Sorgenfrei-Brille für den Optimismus, aber auch eine etwas blauäugige, also eher naive Sicht auf die Welt, die gelbe Spaß-Brille, mit der man alles fröhlich und locker sieht, die schwarze Brille als Symbol für Menschen, deren Haltung von Sorgen und Pessimismus geprägt ist, die verspiegelte Ego-Brille für diejenigen, die nur sich selbst sehen und sogar ein Tuch zum Verbinden der Augen für eine Person, die am liebsten gar nichts mehr sehen will. 

Wir haben gemerkt, wie unterschiedlich wir manchmal auf Schule, Nachrichten oder unser Leben schauen. Wer alles nur durch seine eigene Brille betrachtet, übersieht dabei die Wirklichkeit oder die Menschen um sich herum. 

Die Lesung aus dem Epheserbrief ermutigte uns dazu, Licht ins Dunkel zu bringen und ehrlich mit uns selbst und anderen umzugehen, die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und auch die Sorgen und Probleme anderer wahrzunehmen. 

Das Evangelium von der Heilung des blinden Bartimäus vertonten einige Schülerinnen und Schüler unserer beiden Klassen mit Orff-Instrumenten und machten deutlich: Gott möchte, dass wir klarsehen – ohne Illusionen, ohne Angst, aber auch ohne Selbsttäuschung. Jesus öffnet den Menschen die Augen, damit sie sich selbst und andere ehrlich wahrnehmen und mit offenen Augen durchs Leben gehen. 

Auch die anschließende Dialog-Predigt ermutigte uns dazu mit Aufmerksamkeit für das Wesentliche und für unsere Mitschüler das Schuljahr zu gestalten, Fehler zuzugeben und Mitgefühl zu zeigen, so wie es eine chassidische Geschichte ausdrückt: Der Tag beginnt erst, wenn wir im Gesicht eines anderen Menschen unsere Schwester oder unseren Bruder erkennen und nicht, wenn die Sonne einen bestimmten Stand am Himmel erreicht hat. 

In den Fürbitten haben wir für alle gebetet, denen der Durchblick fehlt – für Menschen in Not, für Regierende, für Mitschülerinnen und Mitschüler.  

Besonders schön war das Teilen von selbst gebackenem Brot am Ende des Gottesdienstes. Das hat uns daran erinnert, dass wir als Klasse und als Schule zusammenhalten und füreinander da sein sollten. 

Wir wünschen allen Schülerinnen und Schülern und allen Lehrkräften ein Schuljahr voller Klarheit, Mut und Mitgefühl – mit einem offenen Blick für das Wesentliche und für alle Mitglieder unserer Schulgemeinschaft. 

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